Die Renaissance der isometrischen Rollenspiele: Wie Crowdfunding ein klassisches Genre wiederbelebte

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In den frühen 2000er Jahren erlebte die Spielebranche eine signifikante Veränderung in der Beliebtheit und Produktion von isometrischen Rollenspielen (RPGs). Diese Entwicklung wurde auf verschiedene Faktoren zurückgeführt, darunter den Einfluss von Einzelhändlern und sich wandelnde Markttrends. Die Wiederbelebung dieses beliebten Genres, angeführt von Projekten wie „Pillars of Eternity“ von Obsidian Entertainment, erzählt jedoch eine Geschichte von Erneuerung und Anpassung an die Herausforderungen der Branche.

Verständnis des Rückgangs

Isometrische RPGs, gekennzeichnet durch ihre Draufsicht und strategisches Gameplay, standen einst an der Spitze des RPG-Genres. Spiele wie „Baldur’s Gate“ und „Icewind Dale“ sind klassische Beispiele dafür. Doch mit der Entwicklung der Spieleindustrie erlebten diese Spiele einen Rückgang. Einzelhändler spielten hierbei eine bedeutende Rolle, oft basierend auf einem „vibesbasierten Prognosemodell“, welches zu verringerten Beständen für bestimmte Genres führte und somit Umsatzeinbußen verursachte. Dieser Ansatz schuf eine sich selbst erfüllende Prophezeiung, da geringere Verfügbarkeit zu sinkenden Verkaufszahlen führte und die Prognosen der Einzelhändler somit bestätigte.

Die Crowdfunding-Revolution

Mitten im Abwärtstrend tauchte Crowdfunding als Gamechanger für das RPG-Genre auf. Plattformen wie Kickstarter boten eine neue Möglichkeit für Entwickler, ihre Projekte zu finanzieren und das Interesse daran abzuschätzen. Diese Methode erwies sich besonders für Genres wie isometrische RPGs als effektiv, die trotz nachlassender Einzelhandelsunterstützung immer noch eine leidenschaftliche Anhängerschaft hatten.

Der Erfolg von „Pillars of Eternity“

Josh Sawyer, ein Spieldirektor bei Obsidian Entertainment, spielte eine entscheidende Rolle bei dieser Renaissance. In dem Bewusstsein für das anhaltende Interesse an isometrischen RPGs, wandte sich Sawyer mit seinem Team an Crowdfunding, um „Pillars of Eternity“ zu entwickeln. Das Projekt war ein riesiger Erfolg, erreichte sein Finanzierungsziel innerhalb von 24 Stunden und wurde zum damaligen Zeitpunkt zum meistfinanzierten Spiel. Dieser Erfolg war ein klares Zeichen dafür, dass die Zielgruppe für isometrische RPGs immer noch lebendig und engagiert war.

Lernen und Weiterentwickeln

Die Entwicklung von „Pillars of Eternity“ und seinem Nachfolger, „Pillars of Eternity 2: Deadfire“, zeigte Obsidians Einsatz für die Evolution des Genres. Der Nachfolger führte verbesserte Grafiken, dynamisches Wetter und eine lebendigere Welt ein und setzte damit auf Feedback der Fans und etablierte einen neuen Standard für moderne isometrische RPGs. Zusätzlich fokussierte sich Obsidian auf das Narrative Design und stellte sicher, dass Quests und Charaktere fesselnd und integraler Bestandteil der Spielwelt waren.

Eigenes geistiges Eigentum und Unabhängigkeit

Ein entscheidender Aspekt von Obsidians Strategie war es, das Eigentum an ihrem geistigen Eigentum zu behalten. Wie Sawyer betonte, ist es für unabhängige Unternehmen wesentlich, ihre Welten, Schauplätze und Charaktere zu besitzen. Dieser Ansatz erlaubte nicht nur kreative Freiheit, sondern sicherte auch die finanzielle Lebensfähigkeit und das mögliche Wachstum ihrer Projekte.

Schlussfolgerung

Die Geschichte der isometrischen RPGs, von ihrem Rückgang bis zur Wiederbelebung, ist ein Beleg für die Widerstandsfähigkeit des Genres und die Macht der Gemeinschaftsunterstützung. Der Erfolg von „Pillars of Eternity“ und ähnlichen Projekten unterstreicht die Wichtigkeit, Markttrends zu verstehen, sich an neue Finanzierungsmodelle anzupassen und den Interessen der Spielergemeinschaft treu zu bleiben. Diese Reise zeigt das Potenzial für eine Wiederbelebung in jedem Spiele-Genre auf, vorausgesetzt, es gibt Leidenschaft und Innovation.

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